Kirchen und Kapellen


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Kirchen und Kapellen

Pfarrkirche St. Pankratius in Wiggensbach

Pfarrkirche St. Pankratius in Wiggensbach

Die alte Kirche
Von der mittelalterlichen Pfarrkirche besitzen wir kaum schriftliche Zeugnisse. Der Turm mit Satteldach und rundbogigen Klangarkaden wird dem späten Mittelalter zugerechnet; die Tradition dieser auf die Romanik zurückgehenden Form hat sich im Allgäu bis in die Zeit der ausklingenden Gotik erhalten. Im Untergeschoss (ausgebrochenes Kreuzgratgewölbe) befand sich bis nach 1770 die Sakristei; der Zugang zum Glockengeschoss erfolgte über eine Treppe vom Chorraum aus (Öffnung seit 1902 durch das Chorgestühl verdeckt). 1612 erscheint die Nachricht, dass die Kirche einzustürzen drohe. Von einer Instandsetzung in dieser Zeit rührt wohl ein zugemauertes Querovalfenster zwischen den beiden Nordfenstern des östlichen Langhaus-Armes her. Zeugnisse aus der alten Pfarrkirche sind Grabplatten am Chorbogen; ein prächtiges Rokoko-Epitaph für Pfarrer J. G. Holzmann († 1766) fand man beim Einbau der neuen Kirchenbänke unter dem Fußboden. Einem nicht gesicherten Hinweis zufolge erlitt die alte Kirche 1767 einen Brandschaden. 1770 wurde Baumeister Johann Georg Specht aus Lindenberg nach Wiggensbach berufen. Die nun folgende Baumaßnahme wurde stets für einen völligen Neubau gehalten, zumal auch die Grabinschrift für Pfarrer Franziskus Häfele (1766–1784 in Wiggensbach) vermerkt: „Um die Ehre Gottes zu mehren und die Frömmigkeit seiner Schäfchen zu fördern, brach er die dem Verfall sehr nahe Kirche ab“ (ecclesiam ruinae proximam destruxit) „und ließ das jetzige Gotteshaus von Grund auf erbauen und ausstatten“ (praesens templum ex fundo aedificari ac amplificari fecit). Die Außenrenovierung im Jahre 1979, bei der sämtlicher Putz abgeschlagen wurde, bewies aber, dass der Neubau von 1770/71 in Wirklichkeit eine Erweiterung war, die freilich eine Neuformung des Raumes und eine geschlossene Neuausstattung brachte. Versetzt links unterhalb des ersten Fensters von Osten kam an der Südseite des Schiffes ein mit Rollsteinen zugemauerter spitzbogiger Eingang aus Tuffstein zum Vorschein, und die drei Fenster an der Süd-/Südostseite des Chores ließen ebenso wie das Nordostfenster im oberen Drittel deutlich den Ansatz zum einstigen Spitzbogenabschluss erkennen (zugesetztes spitzbogiges Fenster auch hinter dem Hochaltar!). Zwischen Chorraum und Sakristeianbau wurden zwei abgestufte gotische Strebepfeiler sichtbar, die einst den Ostteil des Chores abstützten (an sie angebaut ist die Sakristei, deren Mauern deshalb auch schräg an den Chor anschließen). Spuren eines weiteren Strebepfeilers konnten am südöstlichen Knick des Chores festgestellt werden. Aus alldem ergab sich, dass die Vorgängerin der heutigen Kirche 1770 nicht dem Erdboden gleichgemacht, sondern in wesentlichen Teilen – der Chor und etwa die Hälfte des Langhauses – in den „Neubau“ übernommen wurden. Der Chor, dessen Fenster tiefer lagen, wurde aufgestockt und auf die Höhe des – ebenfalls leicht erhöhten – Langhauses gebracht. Vom alten Kirchenschiff brach man von Westen her offenbar zwei Joche ab und erweiterte den verbleibenden Teil kreuzförmig mit einem Querhaus und einem zweijochigen Westarm.

 

Baugeschichte der jetzigen Kirche
Eine handschriftliche Chronik der Baumaßnahmen, wohl kurz danach entstanden, überliefert wichtige Einzelheiten aus den Jahren 1770 bis 1778. Am 19. April 1770 „hat man innerhalb an der alten Kirche anfangen abbrechen“, tags darauf wurde die alte Orgel abgehoben. Am 21. April brach man den „oberen Giebel“ (Dachstuhl des Langhauses) ab, elf Tage später folgte der Chordachstuhl. Der erste Stein und das Fundament wurden am 1. Juni gesegnet, die Grundsteinlegung durch Fürstabt Honorius Roth von Schreckenstein erfolgte am 12. Juni. Der Stein, der Reliquien deal Märtyrers Placidus und der Gefährtinnen der heiligen Ursula sowie eine in Zinn gestochene Schrift aufnahm, liegt der Beschreibung zufolge „ungefähr 10 oder 12 Schue hoch gegen aufgang, außen in der St. Sebastians Cappellen“ – also an der Ostseite des südlichen Querhauses (Sebastiansaltar), ein deutlicher Hinweis darauf, dass erst hier der eigentliche Neubau begann. Am 13. Juli wurde mit dem Aufrichten begonnen, das bis 16. dauerte. Beim Richtfest übernahm Baumeister Spechts Sohn Thomas als Palier den Richtspruch. – Am 14. Mai 1771 begann Maler F. J. Hermann im Langhaus mit der Arbeit. Kirche und Altarsteine konnten am 30. Oktober benediziert werden. – 1772: Am 30. Juni brachte Stuckateur Wirth aus Kempten die vorderen Nebenaltäre; fünf Wochen dauerte das Aufsetzen (Akkord für 600 Gulden). Am 5. Dezember wurde die Kanzel von Schreiner Bastel aufgesetzt, vier Tage später traf das von Hofmaler Koneberg aus Kempten geschaffene Hochaltarbild ein. Die hinteren Seitenaltäre (500 Gulden) mit Blättern von F. J. Hermann (300 Gulden) kamen am 10. Dezember an. Am 11. Januar des darauffolgenden Jahres wurde der Hochaltar aufgestellt und am 28. März der Tabernakel eingefügt; Altar und Kanzel waren auf 900 Gulden veranschlagt. – Am 26. Juli 1775 folgte der Akkord mit dem Orgelbauer Johannes Holzhey aus Ottobeuren (dem Schüler des berühmten Karl Joseph Riepp): Er erhielt 275 Gulden sowie das alte Pfeifenwerk aus Zinn samt Subbass (Pfeifen eines Pedalregisters aus Holz), außerdem zwei Blasbälge. Am 5. Mai 1777 wurde die neue Orgel aus Ottobeuren abgeholt und dann in sechswöchiger Arbeit aufgebaut (das Instrument ist heute leider nicht mehr erhalten). Die Einweihung der Kirche durch den Weihbischof von Konstanz, Augustin Johann Nepomuk Fidelis Maria Reichsfreiherr von Hornstein, zu Ehren des Märtyrers Pankratius erfolgte am 11. und 12. Juni 1777. Ein Jahr später wurde der Leib des heiligen Justinus – wohl eines römischen Katakomben-Heiligen – beschafft und „durch die Frau Mayrin, genannten Neyen Wachszieherin“ gefasst. Am 29. Juni 1778 überführte man den Leib des Heiligen feierlich in die Kirche und setzte ihn im nördlichen Seitenaltar des Querhauses bei.

Eine umfassende Renovierung in den Jahren 1901–1903 versuchte, Eingriffe des 19. Jahrhunderts zugunsten des Rokoko-Charakters zu korrigieren. Die Orgelempore erhielt eine dreiteilig geschwungene Brüstung; heimische Handwerker bauten eine kleine untere Empore und verlegten den Aufgang in einen Stiegenhausanbau. 1929/30 folgte eine weitere Erneuerung (Inschrift an der Vierungskuppel: „Restauriert unter H. H. Kammerer Eduard Joerg 1930, M. Schmitt, München, H. Schober“). Eine Entdeckung brachte die Außenrenovierung auch in dekorativer Hinsicht: Unter mehreren, zum Teil überputzten Kalkschichten, von Joseph Schugg (Kimratshofen) im Auftrag des Landesamtes für Denkmalpflege untersucht, kamen Reste der einstigen Architekturmalerei des Rokoko zum Vorschein. Da der schlechte Putz nicht zu retten war, wurden die Umrisse abgepaust und auf die neue Mörtelfläche originalgetreu aufgetragen, ebenso die Farben nach altem Befund: Wandflächen in dezentem Ockerton, Fensterumrahmungen und Wandpfeiler in schwach gebrochenem Weiß, Konturen in starken Grautönen, Basen der Pilaster farblich modelliert. 1980 baute die Fa. Rudolph, Weiler im Allgäu, neue Sandsteinfassungen für die Portale ein. 1979/80 wurden die unpassenden Nazarener-Glasgemälde der Fenster in Chor und Langhaus gegen rechteckige verbleite Scheibchen in strukturiertem Antikglas nach früherem Muster ausgewechselt. Restaurierte bereits 1981 Erich Marschner, Memmingen, das beschädigte Fresko der Chorkuppel, so folgte ein Jahr später Abschnitt I der Innenrenovierung (nach einem Gutachten von Richard Harzenetter, Sontheim): Joseph Schugg fasste die Raumschale neu, gab Deckenfresken sowie Stuckaturen ihre Leuchtkraft zurück und ersetzte die als zu bunt und in ihrer Zeichnung zu hart empfundene Pilastermalerei von 1930 nach vorgefundenen alten Farbresten. Der Abschnitt II (1983) umfasste die Restaurierung der Innenausstattung: Werner Fischer, Buching, der auch den Stuck ergänzt hatte, behandelte die beiden Stuckmarmoraltäre, J. Schugg stellte an Hochaltar und Kanzel nach Entfernen des stark gebräunten Lacküberzugs die ursprüngliche Farbigkeit der Erstfassung wieder her.

 

Baumeister, Künstler und Handwerker
Als Architekt des Baues von 1770/71, der freilich Teile der mittelalterlichen Kirche zu übernehmen und einzugliedern hatte, begegnet der Lindenberger Baumeister Johann Georg Specht (1721–1803), der später seine zweite Frau, Franziska Dorn, aus Wiggensbach nahm. Möglicherweise Schüler von Peter Thumb – dem Erbauer von St. Gallen –, war er dem Formengut der Vorarlberger Baumeister verbunden und gestaltete eine Reihe von Sakralbauten, aber (als Amtsbaumeister des Oberamts Bregenz) auch profane Bauwerke im Allgäu und im oberschwäbischen Raum. Als Höhepunkt seines Schaffens gilt die Reichsabteikirche Wiblingen-Ulm, die er 1772/78 nach abgeänderten Plänen J. M. Fischers baute. Dort wie auch in Wiggensbach stand ihm als Palier sein Sohn Thomas Specht (1747–1792), ebenfalls Baumeisten zur Seite.

Schöpfer der Fresken ist Franz Joseph Hermann (1738–1806), Sohn von Franz Georg Hermann, dem bedeutendsten Mitglied einer weitverzweigten Kemptener Malerfamilie. Der 19-Jährige half dem Vater bei den Mittelfresken im Schussenrieder Bibliothekssaal, trat dort aber auch mit Erstlingsarbeiten hervor. Abschluss des Werks von F. J. Hermann sind Fresken in der Hofkanzlei der Residenz in Kempten (das Thema „Ester“ wie in Wiggensbach). – Als Gestalter der beiden Stuckmarmoraltäre und der Stuckaturen ist Johann Georg Wirth (1722?–1780), damals führender Stuckateur im Stift Kempten, überliefert. Auf Empfehlung Spechts fertigte er zuvor Altäre für die (alte) Pfarrkirche in Lindenberg; weitere gesicherte Arbeiten sind u. a. in Memhölz und Sulzberg. Seine Nebenaltäre in Wiggensbach hat Joseph Martin Dänzel (Denzel) aus Altusried, der dort 1780 ebenfalls Seitenaltäre fasste, vergoldet. Meister des Hochaltarblattes ist der stiftkemptische Hofmaler Johann Michael Koneberg (1732–1802), Kustos der Fürstäbtlichen Bildergalerie, der eine Sammlung angeschlossen war, für die er 11 Originalbilder und 15 Kopien (u. a. nach Tintoretto, Corregio, Raffael) malte. Koneberg schuf religiöse Bilder und Genrebilder, die eine Beschäftigung mit der holländischen Malerei erkennen lassen, arbeitete jedoch auch als Freskant (Hauptwerk: Pfarrkirche Langenegg im Bregenzer Wald). – Den Altar gestaltete ein Bildhauer des Stiftes, von dem auch der Hochaltar in Reicholzried bei Kempten (1758) stammen dürfte, der namentlich aber nicht bekannt ist. Im Zusammenhang mit der Kanzel ist ein Schreiner Bastel genannt, der aber vielleicht nicht die künstlerischen Arbeiten, sondern nur den Aufbau besorgte.

Neben der dominierenden Gestaltung der Erbauungszeit prägen Zeugnisse der Renovierung von 1901/03 das heutige Bild der Kirche mit: Von Jakob Huwyler (Mitarbeit M. Schmitt, beide München) stammen die Bilder in den Scheinfenstern der Chornordwand, im Querhaus und an den Emporenbrüstungen; die Dekorationsmalerei (Fensterlaibungen) übernahm der Kirchenmaler Luitpold Heim, Augsburg. Mit „Jo. Mich. Schmitt 1930“ bezeichnet sind die kleinen Fresken unter der oberen Empore (Engel mit Gesetzestafeln). Die Altäre im Querbau wurden 1902 von Metz, Gebrazhofen, nach Ottobeurer Vorbildern gefertigt; das Chorgestühl und die Beichtstühle im Ostarm des Langhauses lieferte die Kunstschreinerei Saumweber, Günzburg. – Als Glockengießer sind Honorez und Claude Rossier (zwei Glocken, 1644 und 1645), sowie Johannes Schirmeister/Michael Weingarten aus Kempten (Glocke von 1699) genannt. Anstelle von drei Gusswerken – durch Umguss ohne geschichtlichen Wert und 1917 eingeschmolzen – lieferten 1920 Wolfart, Lauingen, eine und Hirt aus Kempten 1925 zwei Glocken (diese drei wurden ein Opfer des Zweiten Weltkriegs). 1948 kamen sechs Stahlglocken vom Bochumer Verein für Gussstahlfabrikation, die inzwischen – bis auf die Dreifaltigkeitsglocke (68 Zentner) und die St.-Michaels-Glocke – durch Bronzegüsse, darunter zwei von Gebhard, Kempten (1973), ersetzt sind. Insgesamt hängen heute acht Glocken von rund 215 Zentnern im Turm.

 

Der Raum
Die Kirche erreicht eine ungewöhnliche Breite und Tiefe, weist freilich etwas gedrückte Höhenverhältnisse auf. Langhaus und Querhaus, die von gleicher Breite und Höhe sind, durchdringen sich auf dem Grundriss eines griechischen Kreuzes so, dass sich ungefähr gleich lange Langhausabschnitte mit kürzeren Querhausarmen um eine quadratische Vierung gruppieren. An das Langhaus schließt sich im Osten nicht – wie bei Specht üblich – ein aus dem Kreis konstruierter, geräumiger Chor an, sondern ein eingezogener, dreiseitig geschlossener Raum, da dieser Teil von der mittelalterlichen Kirche übernommen wurde. Den Chor bedeckt eine Flachkuppel auf längsovalem Grundriss. „Während die Vierung von einer Kuppel mit ebener Scheitelzone [Holzbohlengewölbe] und seltsam durchgebildeten ‚Pendentifs‘ überwölbt wird [die die Pendentifs verbindenden ‚Gurtungen‘ sind ebene Scheingurte], spannen sich ebene Raumdecken über die Langhaus- und Querhausabschnitte und leiten jeweils mit Kehlen zu dem entsprechenden Umfassungsmauerwerk bzw. im Bereich der Vierungskuppel in die horizontalen ebenen Abschnitte der Scheinpendentifs über. Steigende Stichkappen schneiden jeweils dreiseitig die halbkreisförmigen Kehlen der Querhausarme an. Hingegen werden im westlichen und östlichen Langhausabschnitt nur die nördliche und südliche Hohlkehle von Stichkappen durchdrungen“ (Sachse).

 

Die Ausstattung
Der mit Gold und Farben prunkende Raum, durch den Einbau viel Licht einlassender Fenster wieder voll zur Geltung kommend, verdankt seine Wirkung einem mit der Architektur zusammenklingenden Akkord von Fresken, Stuck und Altären, die von Künstlern der Fürstabtei Kempten geschaffen worden sind. Das Bildprogramm, ausgeführt von Franz Joseph Hermann 1771/72, scheint mit seiner ernsten Thematik (Verfolgung, Martyrium, Tod, aber auch standhafte Gläubigkeit in Bedrängung und Qual) in eigenartigem Gegensatz zu diesem festlich-heiteren Gepräge zu stehen. Szenen aus dem Alten Testament bestimmen die Themen der Fresken von Vierungskuppel und Querhausdecken: Das Kuppelbild zeigt vor einer theatralischen Architekturkulisse in phantastischen Formen Ester, die jüdische Gemahlin des persischen Königs Ahasverus (Xerxes I., reg. von 486–465 v. Chr.), wie sie auf Veranlassung ihres Onkels Mordechai beim König Fürbitte für ihr Volk einlegt, das der Wesir Haman ausrotten will. Haman wird daraufhin zu dem Galgen geführt, den er für Mordechai hatte errichten lassen (siehe Buch Ester, insbesondere 7. Kapitel). Auf dem Bild im nördlichen Querhaus lässt der Babylonierkönig Nabuchodonosor (Nebukadnezar II., der 586 Jerusalem zerstört und die jüdische Oberschicht ins Exil an die Flüsse Babylons geschickt hatte) drei junge Männer in einen glühenden Ofen werfen (Prophet Daniel, 3. Kap.), weil sie das von ihm in der Ebene Dura aufgerichtete goldene Standbild nicht anbeteten. Das gegenüberliegende Fresko ist den sieben Makkabäischen Brüdern und ihrer Mutter gewidmet: Sie wurden schrecklich gemartert, da sie sich entsprechend dem Gesetz des Mose weigerten, auf Befehl des makedonischen Königs Antiochus IV. Epiphanes in Syrien Schweinefleisch zu essen (2. Buch der Makkabäer, Kap. 7). Das Bild im Westarm hat die Tötung von Johann Nepomuk am 20. März 1393 auf Veranlassung König Wenzels IV. (Sturz von der Moldaubrücke in Prag) zum Inhalt. Die besondere Verehrung von Nepomuk – der traditionell als Blutzeuge für die Unverletzlichkeit des Beichtgeheimnisses gilt, wohl eher aber die Rechte der Kirche gegen den totalitären Staat verteidigte – im Bodenseeraum, in Oberschwaben und dem Allgäu nahm nach der Kanonisationsfeier am 21. August 1730 im Münster zu Konstanz ihren Ausgang. Über der unteren Empore ist die Austreibung der Händler aus dem Tempel durch Jesus dargestellt (vgl. Markus 11,15–17), ein beliebtes Thema im Emporenbereich und Mahnung an die Würde des Gotteshauses. Das Fresko im östlichen Langhausarm überliefert die Hinrichtung der Brüder und kaiserlichen Hofbeamten Johannes und Paulus, die Kaiser Julian Apostata (der Abtrünnige) wegen ihres christlichen Bekenntnisses im Jahre 362 in Rom enthaupten ließ; ihre Leiber ruhen dort in der Basilika S. Giovanni e Paolo auf dem Caelius.

Nach den bedrückenden Moll-Klängen der genannten Darstellungen bringt das Bild der Chorkuppel thematisch einen befreienden Dur-Akkord. Es ist eine Apotheose der fides et ecclesia und verherrlicht die Vollendung des Alten Testaments durch das Neue (Brandopfer – Kreuzesopfer Christi), den Sieg des christlichen Glaubens über das Heidentum (stürzendes Götterbild) und der auf den Felsen Petri gegründeten Kirche über – in gegenreformatorischer Sicht – Irrlehrer und Abtrünnige. In diesen Rahmen sinnfällig eingeordnet ist die Aussendung der Apostel durch Christus, die seine Heilsbotschaft in alle Welt bringen (Übertragung der Schlüsselgewalt an Petrus), sowie die Anbetung Gottes im Himmel durch Heilige und Selige, an ihrer Spitze der Kirchenpatron St. Pankratius: der Lohn allen Martyriums. – Über den Längswänden sind auf Fresken die zwölf Apostel mit Christus (1903 stark erneuert) und Maria dargestellt, während an den Pendentifs der Vierungskuppel die vier Evangelisten, anschließend an der Kehle im Querhaus die vier großen abendländischen Kirchenlehrer erscheinen. Vom ursprünglichen Kreuzweg von F. J. Hermann (1773) ist nur die erste Station erhalten (Heimatkundliche Sammlung Wiggensbach), die jetzigen Bilder sind aus der Nazarenerzeit. Die Fresken „Christi Geburt“ und „Ausgießung des Heiligen Geistes“ im Querhaus sowie die Verkündigung des Herrn und die Aufnahme Mariens in den Himmel (Scheinfenster der Chornordwand), ebenso die Bilder an den Emporenbrüstungen – oben St. Cäcilia an der Orgel –, sind von J. Huwyler und M. Schmitt 1902/03 in neubarocker Manier gemalt.

Mit Malerei und Architektur eine künstlerische Einheit bildet der beachtenswerte Stuck, von Johann Georg Wirth in letzten Rokoko-Formen gestaltet. Die Wandgliederung übernehmen mit korinthisierenden Kapitellen ausgestattete, marmorierte Pilaster, deren Kämpfergesimse bereits klassizistisch empfunden sind. An den Vierungsecken dient jeweils der innere Wandpfeiler als „Stütze“ für den schmalen Gurtbogen der Kuppel. Über dem Rahmenprofil der Fenster zeigen sich Blütengehänge; die Rocaille-Bildkartuschen zwischen den profilierten Kappen der Kehlen sind grau-rosa-gold getönt (Stichkappen und Gurtbögen mit Goldtapetenmuster). Blütengehänge bereichern auch die vergoldeten, geschwungenen Rahmenprofile für die Fresken. Über dem korbbogenartig gedrückten Chorbogen ist das Wappen des Fürstabtes Honorius Roth von Schreckenstein (1760–1785), von Hermelin hinterfangen, in einer formenreichen Stuckkartusche angeordnet. Gut nachempfunden sind die Kartuschen um die Bilder im Querhaus (1902/03) und die gleichzeitigen Stuckaturen an den Emporenbrüstungen.

Von den fünf Altären stammen drei von der ursprünglichen Rokoko-Ausstattung. Der harmonisch eingefügte, festliche Hochaltar schließt mit seitlichen Durchgängen, die mit kleinen Scheinorgel-Prospekten und Muschelwerkschnitzgittern besetzt sind, einen Vorraum der Sakristei. Zwischen diagonal vorgekröpften Doppelsäulen des marmorierten Aufbaues verdient das gut durchkomponierte Altarblatt von Johann Michael Koneberg (1772) Beachtung. Es schildert die legendäre Verleihung des Rosenkranzes durch Maria an den heiligen Dominikus (das gleiche Thema behandelt Koneberg in der Pfarrkirche Langenegg). Unten rechts ist die Seeschlacht von Lepanto (griechisch Naupaktos) von 1571 – der Sieg der christlichen Armada über die türkische Flotte wurde der Macht des Rosenkranzgebetes zugeschrieben –, links eine wohl zum 200. Jahrestag abgehaltene Dankprozession vor der Stiftskirche St. Lorenz in Kempten wiedergegeben. Auf Rocaille-Konsolen sind Holzfiguren von Heiligen in Alabasterfassung angeordnet: rechts Pankratius, links der Tradition zufolge Justinus, während seitlich vor den mit Blütenvasen gekrönten Wandpilastern links Antonius und gegenüber Aloisius platziert sind. Den Auszug des Altares bestimmt eine Darstellung von Gottvater im Strahlenkranz mit Putten, darüber schwebt die Heilig-Geist-Taube.

Die Nebenaltäre am Chorbogen, aus grauem Stuckmarmor, stammen von Johann Georg Wirth (1772). Zwischen Volutenstegen, auf denen Putten sitzen, steht nördlich (einst Altar zu Ehren der Sieben Schmerzen Mariens) eine Nazarener-Muttergottes, südlich – seit 1983 wieder – die ursprüngliche Nepomuk-Figur. Von 1902 sind die Altäre an der Ostwand des Querhauses: nördlich der Wendelinsaltar, in dessen Glasschrein die 1778 übertragenen Gebeine des heiligen Justinus ruhen, gegenüber der Sebastiansaltar (der Heilige ist hier als römischer Offizier dargestellt) mit einer einfachen Figur des heiligen Franz Xaver im Schrein.

Die formschöne Kanzel, an der Nordostecke der Vierung 1772 aufgestellt, weist an ihrem marmorierten Korb zwischen Eckvoluten, die von vier Putten mit Symbolen der vier Kirchenväter besetzt sind, neben Muscheldekor ein vergoldetes Schnitzrelief auf, das (kaum zutreffend) als Predigt des Petrus Canisius gedeutet wird. Auf dem Schalldeckel – darunter die Heilig-Geist-Taube – erhebt sich ein beachtenswerter Posaunenengel. Das Kruzifix gegenüber der Kanzel, mit neuerer Fassung, dürfte dem 17. Jahrhundert angehören.

Sandsteinarbeiten sind der Taufstein aus der Erbauungszeit mit einem muschelförmigen Becken sowie die Epitaphien am Chorbogen: links für Pfarrer Balthus Funk (1661–1696), darunter – mit zerstörter Inschrift – wohl für Pfarrer Johannes Megglin († 1693); das südliche, noch von der Renaissance geprägte Denkmal (Pfarrer vor Kruzifix) konnte bisher nicht bestimmt werden.

Die Orgel, sie löste 1902 das Instrument von Johann Nepomuk Holzhey von 1777 ab, ist ein Werk der Gebrüder Hindelang, Ebenhofen, (op. 62) und umfasst 25 Register, verteilt auf zwei Manuale (Hauptwerk, Schwellwerk) und Pedal. Renovierung und Einbau zweier neuer Register erfolgten 1983/84 durch Gerhard Schmid, Kaufbeuren. „Das romantische Instrument stellt ein schönes Dokument seiner Zeit dar“, urteilt Prof. Dr. Gert Völkl, Diözesanmusikdirektor von Augsburg, über das unter Denkmalschutz stehende Werk.

 

Das Äußere
ist schlicht, fast nüchtern, und lässt trotz der rekonstruierten Fassadenbemalung den Reichtum im Innern nicht vermuten. An beherrschender Stelle des alten Ortskerns erbaut, lag die Kirche bis in dieses Jahrhundert herein innerhalb des mauerumfriedeten Gottesackers, der beim Kirchenbau 1772 erweitert, ab 1911 aber weiter östlich verlegt und abgegraben wurde. Der langgestreckte, durch das Querhaus belebte Bau erhält durch den (mit Kreuz) 36 Meter hohen, trutzigen Turm den notwendigen vertikalen Ausgleich. Abgewalmt ist das Satteldach von Querhaus und Westarm, ebenso der zweistöckige Sakristeianbau im Osten; der Chorschluss weist ein dreiseitig gebrochenes Walmdach auf. Der spätmittelalterliche Satteldachturm im nördlichen Chorwinkel besteht aus heute weitgehend offenliegendem Roll- und Bruchsteinmauerwerk, das Spuren einstigen Putzes und einer Bemalung an Ecken und Schallöffnungen erkennen lässt (alter Zustand auf einem Aufriss vom Jahre 1831 festgehalten). Die Umgebung der Kirche ist jetzt mit Pflasterung und neuen Aufgängen würdig gestaltet worden und trägt dem ortsbaulichen Mittelpunkt des Marktes Rechnung.

 

Würdigung
Mit der von ihm geformten Pfarrkirche St. Pankratius in Wiggensbach hat Johann Georg Specht sein bedeutendstes eigenständiges Werk geschaffen, einen zentralisierenden Raum von großer Weite, „in dem er eindeutig seine Vorstellung vom Frühklassizismus äußert“ (H. Schnell). Gleichwohl sind Fresken, Stuck und Ausstattung noch vom späten Rokoko bestimmt, als dessen Höhepunkt im stiftkemptischen Bereich Wiggensbach bezeichnet wird. Mit Einfühlung in diese Raumschöpfung besorgte Johann Georg Wirth, der auch die schlanken Stuckmarmoraltäre gestaltete, die Stuckaturen. Die farbenfrohen, mit reichen architektonischen Hintergründen versehenen Fresken von Franz Joseph Hermann gelten als Hauptwerk dieses Malers, der zur Festlichkeit des Raumes maßgeblich beigetragen hat. Hochaltar und Kanzel mit ihrem überdurchschnittlichen Figurenschmuck und einem Blatt des Hofmalers Koneberg sind ansprechende Arbeiten eines – namentlich nicht fassbaren – Bildhauers aus Kempten. So darf die Kirche von Wiggensbach, deren kunstgeschichtlicher Rang über lokale Begrenztheit weit hinausreicht und ein interessantes Kapitel an einer Stilwende darstellt, als bemerkenswertes Beispiel für das Kulturschaffen der einstigen Fürstabtei Kempten angesehen werden. Sie spricht aber ebenso für Gläubigkeit und Opferwillen der Pfarrei und ihrer Verantwortlichen, die den Bau in schwerer Zeit verwirklichten und das Gotteshaus bei späteren Restaurierungen in ursprünglicher Pracht wiedererstehen ließen, um sich eines kostbaren Erbes würdig zu erweisen.

 

 

Kirche St. Johannes der Täufer in Ermengerst

Kirche St. Johannes der Täufer in Ermengerst

Errichtung im ausgehenden 15. Jahrhundert; Glocke von 1489 im spätgotischen Satteldachturm. Vermutlich zwischen 1680 und 1690 wurde das Gotteshaus unter dem Kemptener Fürstabt Rupert von Bodmann (Wappen im Chorbogen) verlängert und mit qualitätvollen Arbeiten des Frühbarock ausgestattet. Vitrine mit barocken Figuren aus der früheren Kanzelverzierung. Renovierung: 1970/71 Innenrenovierung, 1982 Außenrenovierung
 

 

 

 

 

Dreifaltigkeitskapelle in Wiggensbach

Dreifaltigkeitskapelle in Wiggensbach

1931 anstelle einer Älteren neu erbaut. Zweisäuliger Altar des späten 17. Jahrhundert, stark übergangenes Altarbild mit der Dreifaltigkeit; lebensgroßer Kerker-Christus, bäuerlich gegen 1800.

Marienkapelle Unterkürnach

Marienkapelle Unterkürnach

Die Kapelle zum ehemals fürstäbtlichen Herrschaftshaus - erbaut unter Fürstabt Rupert von Bodman - gehörend, wurde gegen 1780 unter Fürstabt Honorius Roth von Schreckenstein errichtet.

Deckenfresken Franz Joseph Hermann zugeschrieben; im Schiff Mariä Himmelfahrt, im Chor Marienkrönung; klassizistische Ausmalung bei Renovierung 1951/52 freigelegt. Drei Altäre und Kanzel weiß-gold gefaßt, Kruzifix des Allgäuers Konrad Hegnauer, erwähnenswert sind auch Altarbilder über dem Altar. Renovierung 1994 - 1995. Umfassende Renovierung des Glockenturms, inkl. Neuvergoldung des Kreuzes, Renovierung des Daches und der Außenfassade 2012 - 2013.

 

 

Chronologie

1754

Hinweis auf eine Vorgängerkapelle anhand einer Zeichnung (Bild aus dem Haupt- und Staatsarchiv München).

1780

Die Kapelle wurde wie wir sie heute kennen unter Fürstabt Honorius Roth von Schreckenstein errichtet. Sie gehörte ehemals zum fürstäbtlichen Herrschaftshaus – erbaut unter Fürstabt Rupert von Bodman. Die Decken-fresken, im Schiff Mariä Himmelfahrt, im Chor Marienkrönung, werden Franz Joseph Hermann zugschrieben.

1903

Renovierung beauftragt durch die Familie Krumbacher, der damaligen Besitzerfamilie.

1951 / 1952

Klassizistische Ausmalung bei der Renovierung freigelegt. Drei Altäre und Kanzel wurden weiß-gold gefasst; das Kruzifix ist von dem Allgäuer Konrad Hegnauer. Erwähnenswert sind auch die Altarbilder.

1994 / 1995

Renovierung

2012 / 2013

Umfassende Renovierung des Glockenturms, inklusiv der Neuvergoldung des Kreuzes, Renovierung des Daches und der Außenfassade

 

Ulrichskapelle in Wagenbühl

Ulrichskapelle in Wagenbühl

Das Gebäude ist ein dreiseitig geschlossener Rollsteinbau mit zwei Fensterachsen aus Stichbogenfenstern. Auf dem Satteldach befindet sich ein Dachreiter. Der bäuerlich klassizistische Altar mit Kruzifix und Schmerzensmutter stammt aus der Zeit um 1800. Mit Ausnahme der Holzfigur des heiligen Ulrich um 1500, stammen die bäuerlichen Darstellungen der heiligen Antonius, Stephanus, Johannes, Johann von Nepomuk und Sebastian aus dem 18. Jahrhundert.
Im Jahr 1946 wurde von Cornel Lingg nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft eine neue Glocke gestiftet.  
2013 wurde die Kapelle saniert sowie im April 2014 wurden neue Kirchenbänke eingebaut, seitdem erstahlt sie im neuen Glanz.

 

Kapelle St. Ulrich in Bachtels

Kapelle St. Ulrich in Bachtels


Am Allerseelentag 1937 stellte Pfarrer Josef Bühler bei einem Besuch bei Familie Reisacher die Frage, ob es nicht möglich wäre in Bachtels eine Kapelle zu erbauen. 

So wurde am 18. Januar 1938 eine Versammlung in die Gaststätte "Hirsch" in Bachtels mit allen zum Schulsprengel Bachtels gehörenden Haushaltungen einberufen. 

 


Bürgermeister Anton Prestel und einige Handwerker nahmen auch
an der gut besuchten Versammlung teil. Es gab aber viele Diskussionen
um die Finanzierung, da überall Geldmangel herrschte
und keine Einigung erzielt werden konnte.

Da bat Bürgermeister Prestel jeden Einzelnen, welcher Interesse

am Kapellenbau hatte, in ein Nebenzimmer der Gaststätte

zu einem persönlichen Gespräch. Erfreulicherweise kam dann doch

eine stattliche Geldsummer zusammen.

 

Der Kapellenplatz wurde zu 2/3 von Familie Riesachter (Bachtels Hs-Nr. 6)

und 1/3 von Familie Weixler (Bachtels Hs-Nr. 4) zur Verfügung gestellt

und man konnte am 22. Februar 1938 das erste Bauhaolz anliefern.

 

 

 

      Die Kapelle wurde am Kirchweihsonntag, 17.10.1938
      von Herrn Pfarrer Josef Bühler feierlich eingeweiht.

 

      Sie wurde teils mit Figuren aus der

      abgebrochenen Kapelle in Schwarzachen
      ausgestattet.

 

      Die Kapelle ist Eigentum des Markt Wiggensbach 

      und wurde 2007 renoviert.

 

 

Figuren: Hl. Ulrich, 1470/80, aus der 1907 abgebrochenen Kapelle in Schwarzachen; Johann Evangelist, 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts; Muttergottes barock.

 

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Kapelle St. Rita in Schmidsreute

Kapelle St. Rita in Schmidsreute

Neubau 1948/50 anstelle einer weiter westlich gelegenen abgegangenen Kapelle. Holzfiguren, Hl. Margaretha, Hl. Sebastian (1510/20); Hl. Anna selbdritt (um 1470) - jetzt im Heimatmuseum; barocke Kreuzigungsgruppe mit Maria und Johannes; Hl. Dominikus und Katharina von Siena von einer Rosenkranzverleihung, frühes 18. Jh.; Hl. Johann Evangelist, 2. H. des 17. Jh.; Christus im Kerker, spätes 18. Jh. Ausmalung durch Paul Keck, Goßholz-Lindenberg.

Friedhof

In der Amtszeit von Bürgermeister Josef Albrecht (1895 - 1918) wurde 1911 der direkt bei der Pfarrkirche liegende Friedhof an seinen heutigen Ort verlegt und das Leichenhaus errichtet.

Der Freidhof ist eine über 2 ha große Anlage, bestehend aus einem alten Teilbereich aus dem Jahre 1911 mit durchgehender Kiesfläche ("Rieselfriedhof"), einer Erweiterung aus dem Jahre 2000 ("grüner Friedhof") und 2013 dem Urnenfriedhof, der praktisch allle modernen Urnenebestattungsvarianten anbietet.

2011 wurde die Leichenhalle saniert, neben der das Kriegerdenkmal und das große Friedhofskreuz stehen.

Die Gräber auf dem Rieselfriedhof sind nach der Orts-/ bzw. Weilerlage angeordnet. Die Wege verlaufen hier in symmetrischer Kreuzform.

Der Friedhof bietet auf über 600 Grabstellen Familien-, Doppel-, Einzel-, Kinder- und Urnengräber an.

Rauhenstein (Grotte)

Hauskapelle in Rauhenstein

1898 Bau der Kapelle

Georg Scheibeck,                                 geb. 1859,           gest. 1926
Therese Scheibeck, geb. Fleschutz,  geb. 1861,           gest. 1941

Georg Scheibeck war Zimmermann und bewirtschaftete in Rauhenstein eine kleine Landwirtschaft.

Nach der Geburt des vierten Kindes erkrankte die Mutter Therese Scheibeck an Kindbettfieber. Die behandelnden Ärzte hatten jede Hoffnung auf eine Genesung aufgegeben. Der Vater der vier kleinen Kinder, Georg Scheibeck, war in schwere Bedrängnis geraten. In seiner großen Not betete er zur Mutter Gottes und versprach ihr eine Kapelle zu bauen, wenn die kranke Mutter wieder gesund wird.
Das Gebet wurde erhört, die Mutter wurde wieder gesund und hat am 23.06.1905 noch ein fünftes Kind geboren. 

Die wundersame Heilung wurde im weiten Umkreis bekannt. In den vergangenen Jahren sind immer wieder Menschen zur Kapelle gepilgert, suchten und fanden dort Trost. Zahlreiche Votivtafeln wurden zum Dank niedergelegt. Aus unbekannten Gründen wurden die Tafeln entfernt.

Auf dem kleinen Turm wurde eine Glocke montiert, gestiftet von Johann Baptist Fleschutz (Vater von Therese Scheibeck), gegossen von Theodor Wolfart 1898.

Die Glocke hat den Krieg 1914/1918 und 1939/1945 überlebt, da sie bei drohender Gefahr vom Turm abgenommen, versteckt und damit nicht eingeschmolzen werden konnte.

1904 wurde ein Kreuzweg angelegt. Das hierzu noch fehlende Grundstück vom jetzigen Ölberg bis Station 5 wurde vom Grundstückseigentümer Steinhauser in Seibothen kostenlos zur Verfügung gestellt.

1941 übergaben Georg und Therese Scheibeck die Kapelle an zwei ihrer Kinder
Josef Scheibeck,           geb. 1892         gest. 1972
Christine Scheibeck,    geb. 1891         gest. 1972

Die beiden pflegten die Kapelle bis 1963.

Da sie keine direkten Nachkommen hatten verkauften sie 1963 ihren kleinen Bauernhof mit Kapelle an das Ehepaar
Georg Steinhauser,                    geb. 1935 und
Maria Steinhauser, geb. Dorn  geb. 1936

Über 55 Jahre, bis Ende 2019, wurde die Kapelle von ihnen liebevoll gepflegt und in Stand gehalten.

Zum Abschluss haben sie sich noch großzügig an der Erneuerung des Daches beteiligt (das alte Blechdach wurde durch ein neues Kupferdach ersetzt).

Die Max-Swoboda-Stiftung wie Maria Hirschmann (Schwägerin von Gisela Hirschmann) haben ebenfalls durch eine großzügige Spende die Erneuerung des Daches unterstützt.

Ende 2019 übergaben Georg und Maria Steinhauser aus Altersgründen die Pflege der Kapelle an ihre Tocher Gisela Hirschmann mit Familie.

          

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